Info-Abend mit Professor Dr. Bernzen

Am 24. Januar hat Professor Dr. Bernzen bei uns über das Bundes-Teilhabe-Gesetz (kurz: BTHG) gesprochen. Er ist Rechtsanwalt in der Hamburger Kanzlei BERNZEN SONNTAG. Etwa 30 interessierte Menschen haben an dem Abend teilgenommen, zugehört und Fragen gestellt.

Das BTHG betrifft das Leben von Menschen mit Behinderungen. Es ist wichtig, dass alle verstehen können, worum es geht. Darum war der Info-Abend in Leichter Sprache. Aber wir wussten es schon lange: Auch Menschen ohne Behinderung freuen sich über Leichte Sprache, weil Gesetze für alle schwierig sind. Beim Info-Abend waren alle Gäste herzlich willkommen.

Leichte Sprache beim Info-Abend: Wie geht das?

Zu Beginn hat unser Vorsitzender Dr. Matthias Bartke die Gäste und Professor Dr. Bernzen begrüßt. Anschließend hat Frau Zornow vom Büro für Leichte Sprache das Hilfsmittel für Leichte Sprache erklärt: Die Rote Karte „Halt, bitte Leichte Sprache!“

Jeder Gast hat die Rote Karte bekommen. Jeder durfte die Karte hochhalten, wenn etwas zu schwierig war: Zum Beispiel bei schweren Begriffen oder einfach, wenn man etwas nicht verstanden hatte. Dann hat Herr Bernzen es noch einmal leichter erklärt, zum Beispiel das Wort „Eingliederungshilfe“: Hilfen für Menschen mit Behinderungen.

Wir haben die Rote Karte an dem Abend nicht oft gebraucht. Herr Bernzen hat das schwierige Thema sehr leicht erklärt und viele Beispiele gegeben – zum Beispiel bei diesem wichtigen Begriff: Leistungspool.

Was ist ein Leistungspool?

Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf Unterstützung.

Ein Mensch kann die Unterstützung alleine bekommen.
Zum Beispiel: 10 Minuten Assistenz beim Abendbrot.

Mehrere Menschen können ihre Unterstützung zusammentun,
zum Beispiel in einer Wohn-Gemeinschaft.
Das nennt man Leistungspool.

Wenn 6 Menschen ihre Unterstützung zusammentun,
haben sie die Unterstützung für längere Zeit.
Zum Beispiel: 60 Minuten Assistenz beim Abendbrot.

  • Das hat Vorteile: Zusammen haben sie mehr Zeit mit Assistenz.
  • Aber die Menschen müssen mehr beachten:
    Sie müssen sich zum Beispiel einigen, wann sie zusammen essen wollen.
    Das Fremdwort ist: Kompromiss.

Bundes-Teilhabe-Gesetz: Das ist wichtig.

Herr Bernzen ist Experte im Bundes-Teilhabe-Gesetz. Er hat viel über Hilfe in verschiedenen Lebensbereichen erzählt und darüber, was sich mit dem neuen Gesetz ändert. Das war besonders wichtig:

  • Es soll mehr Hilfen für Teilhabe geben.
    Zum Beispiel Hilfe für Freizeit-Aktivitäten oder Hilfe im Urlaub.
  • Menschen mit Behinderung dürfen mehr entscheiden,
    wenn es um ihre Hilfe geht.
  • Menschen mit Behinderung müssen mehr entscheiden:
    Das ist manchmal gar nicht so einfach.

Der wichtigste Tipp: Man muss was wollen!

Jeder Mensch mit Behinderung hat ein Recht auf Hilfe. Und jeder braucht Hilfe bei verschiedenen Dingen, darum wird die Hilfe für jeden genau geplant: Was kann der Mensch selbst machen? Was kann er nicht selbst und welche Hilfe ist für ihn gut? Diese Fragen besprechen Mitarbeiter beim Amt mit dem Menschen mit Behinderung und planen die Hilfe. Das Fachwort ist: Gesamtplan-Verfahren.

Eine wichtige Frage beim Gesamtplan ist: Was ist das Ziel der Hilfe, was möchte der Mensch damit erreichen?

Darum war der wichtige Tipp von Herrn Bernzen: Man muss was wollen! Menschen mit Behinderung sollen sich überlegen, welche Ziele sie haben: Ziele im Alltag und Ziele im Leben. Die Ziele können klein oder groß sein, das ist ganz verschieden. Die Menschen sollen mutig sein und sagen, was sie wollen. Das ist wichtig, denn nur wenn jemand etwas will und das sagt, kann er auch Hilfe dafür bekommen.

Wir sagen Danke:

  • An Professor Dr. Bernzen für den wunderbaren Vortrag.
  • Und an alle Teilnehmer fürs Mitmachen, für Ihre Fragen und Beispiele.

Es war ein spannender Abend und wir freuen uns auf den nächsten Info-Abend in Leichter Sprache!

Tipp zum Weiterlesen: Mehr Infos in Leichter Sprache.

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe hat viele Infos in Leichter Sprache gesammelt:

  • Infos zum Bundes-Teilhabe-Gesetz
  • Infos zu anderen Gesetzen

Hier finden Sie alle Infos in Leichter Sprache: Rechte für Menschen mit Behinderung