Alle testen, was Künstliche Intelligenz kann: Wir machen mit.

Ein besonders interessanter Bereich sind Übersetzungen in Leichte Sprache. Erste KI-Produkte werden bereits mit großen Versprechungen verkauft: Wir sind von den Ergebnissen noch nicht überzeugt, aber in Zukunft wird KI sicher ein wichtiges Hilfsmittel für die Leichte Sprache sein. Wir sind gespannt und probieren alles aus! Zum Beispiel Googles Gemini und ChatGPT 4.0

Testbeispiel: Der AI-Act in Leichter Sprache

Der AI-Act ist ein schwieriges Thema mit vielen Fachbegriffen und man braucht ein gewisses Vorwissen um alles zu verstehen. Und dennoch kann man es leicht und alltagsnah erklären- es geht schließlich um die KI in unserem Alltag.

Zuerst haben wir es mit Gemini versucht:

Kannst Du den AI-Act für Menschen mit einer Lernbehinderung verständlich erklären? In Leichter Sprache? Ohne Fachbegriffe?

Das Ergebnis kam erstmal sehr verkindlichend rüber:

Absolut! Stell dir den AI-Act so vor, als wäre es eine große Spielplatzregel. Aber dieser Spielplatz ist riesig und voller neuer Spielsachen – künstliche Intelligenz, oder kurz KI, genannt. […]

Was sagen die Regeln?

  • Nicht alle Spiele sind erlaubt: Manche Spiele mit KI können gefährlich sein. Zum Beispiel, wenn KI Menschen täuscht oder wenn sie Entscheidungen trifft, die wichtig für unser Leben sind, ohne dass wir das merken. Diese Spiele sind verboten.
  • Manche Spiele müssen besonders vorsichtig gespielt werden: Bei anderen Spielen müssen wir besonders aufpassen. Zum Beispiel, wenn KI in Krankenhäusern oder Schulen eingesetzt wird. Hier müssen wir sicherstellen, dass alles richtig läuft.
  • Alle müssen ehrlich sein: Wenn wir KI bauen oder nutzen, müssen wir ehrlich sagen, was sie kann und was nicht.
  • Alle müssen fair sein: KI darf nicht dazu benutzt werden, um Menschen zu benachteiligen oder zu diskriminieren.

Also haben wir korrigiert:

Das passt noch nicht: Bitte ohne Metaphern und nicht so als ob du mit einem Kind redest. Es geht hier um erwachsene Menschen, die eine leichtere und kleinschrittigere Erklärung benötigen.

Dann haben wir einen recht anspruchsvollen Entwurf bekommen – laut Gemini „einfache Sprache“:

Der AI-Act – Ein Überblick in einfacher Sprache

Der AI-Act (Artificial Intelligence Act) ist ein neues Gesetz der Europäischen Union, das sich mit künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt. KI sind Computerprogramme, die so programmiert sind, dass sie Aufgaben ausführen können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. […]

Wie funktioniert der AI-Act?

Der AI-Act unterteilt KI-Systeme in verschiedene Risikokategorien:

  • Unannehmbare Risiken: KI-Systeme, die zur Manipulation von Menschen oder zur Massenüberwachung eingesetzt werden, sind verboten.
  • Hohe Risiken: KI-Systeme, die in kritischen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung oder dem Strafrecht eingesetzt werden, unterliegen strengen Anforderungen.
  • Begrenzte Risiken: KI-Systeme, die weniger risikoreich sind, wie beispielsweise Chatbots, unterliegen weniger strengen Regeln.
  • Minimale Risiken: KI-Systeme mit minimalen Risiken, wie Spamfilter, unterliegen kaum Regulierungen.

Hier der gesamte Chatverlauf: AI-Act von Gemini

Gemini hat uns eine inhaltliche Vorlage geliefert. Wir wollen es aber leicht haben, darum haben wir diesen Entwurf in unserem GPT für Leichte Sprache weiterbearbeitet.

Erste Übersetzung in ChatGPT 4.0:

Der AI-Act – Ein Überblick in Leichter Sprache

Der AI-Act ist ein neues Gesetz von der Europäischen Union. Das Gesetz ist über künstliche Intelligenz. Das nennt man auch KI. KI sind Computer-Programme. Die Programme machen Sachen, die sonst Menschen machen. […]

Wie funktioniert der AI-Act?

Der AI-Act teilt KI-Systeme in vier Gruppen ein:

  • Unannehmbare Risiken: Manche KI-Systeme sind verboten. Zum Beispiel, wenn sie Menschen manipulieren oder überwachen.
  • Hohe Risiken: Diese KI-Systeme sind wichtig. Sie sind zum Beispiel in der Gesundheitsversorgung oder im Strafrecht. Diese Systeme müssen strenge Regeln einhalten.
  • Begrenzte Risiken: Diese KI-Systeme sind weniger gefährlich. Zum Beispiel Chatbots. Diese Systeme haben weniger strenge Regeln.
  • Minimale Risiken: Diese KI-Systeme sind fast nicht gefährlich. Zum Beispiel Spamfilter. Diese Systeme haben kaum Regeln.

Das Ergebnis war schon eher leicht angelegt, hatte aber noch viele Fachbegriffe.

Auch hier haben wir korrigiert:

Bitte erkläre die Bedeutung der 4 Risikogruppen noch leichter, gern mit Beispiel. Und es gibt noch viele Fachbegriffe: Chatbot, Spamfilter, Strafrecht, Gesundheitsversorgung, Transparenz. Bitte entscheide, ob die Nennung des Fachwortes für das Textverständnis wichtig ist: Wenn nein, ersetze es durch ein leichtes Wort oder lass es weg. Wenn ja, erkläre es zusätzlich in leichter Sprache.

Das zweite Ergebnis:

Der AI-Act – Ein Überblick in Leichter Sprache

Was ist der AI-Act?

Der AI-Act ist ein neues Gesetz in Europa.

Das Gesetz ist über Künstliche Intelligenz.

Das spricht man so aus: Künstliche In-tel-li-genz.

Eine Abkürzung ist: KI.

Was ist KI?

KI sind Programme auf dem Computer. KI macht Aufgaben wie Menschen.

Zum Beispiel: Ein KI-Programm kann Menschen erkennen. Oder ein KI-Programm kann Fragen beantworten. […]

Wie funktioniert der AI-Act?

Der AI-Act teilt KI-Programme in Gruppen:

  • Verboten: Diese KI-Programme sind sehr gefährlich. Zum Beispiel: Ein Programm, das Menschen manipuliert.
  • Hohe Risiken: Diese KI-Programme haben hohe Risiken. Zum Beispiel in der Medizin oder im Strafrecht. Sie haben strenge Regeln.
  • Begrenzte Risiken: Diese KI-Programme haben kleine Risiken. Zum Beispiel: Chatbots. Sie haben weniger Regeln.
  • Sehr kleine Risiken: Diese KI-Programme haben fast keine Risiken. Zum Beispiel: Spamfilter. Sie haben kaum Regeln.

Hier der gesamte Chatverlauf: AI-Act von ChatGPT 4.0

Erstes Fazit:

  • Gemini konnte keine Leichte Sprache, aber einen vereinfachten Entwurf liefern. Mit weiteren Korrekturen hätte man die Sprache vermutlich auch noch weiter vereinfachen können.
  • Unser GPT hat eine Überarbeitung in Leichter Sprache vorgenommen: Sicher nicht perfekt – aber ausbaufähig.
  • Bei beiden Modellen ist es nicht mit einem Prompt getan: Je nach Thema und der Beschaffenheit der Trainingsdaten werden Texte mit gleichem Prompt unterschiedlich leicht oder schwer ausgegeben. Hier muss man mit genauen Anweisungen nacharbeiten, um schrittweise zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
  • Gerade bei komplexen Themen kann ein mehrschrittiges Verfahren sinnvoll sein, um zuerst eine einfache Struktur zu erhalten und im nächsten Schritt die Sprache an die Regeln der Leichten Sprache anzupassen. Eine erste einfache Vorlage kann aus einer KI selbst generiert werden oder auch eine Zusammenfassung eines komplexen Textes sein.